Stechuhr

Definition: Stechuhr

Eine Stechuhr ist ein Gerät zur Erfassung von Arbeitszeiten, das auch als Stempeluhr oder Kontrolluhr bezeichnet wird. Sie dient dazu, den Beginn und das Ende der Arbeitszeit von Arbeitnehmern aufzuzeichnen. Moderne Systeme sind in der Lage, die gesamte Arbeitszeit über einen Tag oder ein anderes Intervall zu erfassen.

Die Funktionsweise von Stechuhren variiert je nach Typ. Klassische Modelle sind seit den 1970er Jahren im Einsatz. Sie drucken automatisch die Uhrzeit des Arbeitsbeginns und -endes auf eine Kartonkarte, die der Arbeitnehmer zu Beginn und Ende seiner Arbeit in das Gerät einführt. Frühere Modelle stanzen ein kleines Loch in die Kartonkarten, was ihnen den Namen “Stechuhr” einbrachte. Die meisten Karten sind für eine Dauer von 15 Tagen ausgelegt und müssen nach dem 15. Arbeitstag ersetzt werden, wofür der Arbeitgeber zuständig ist. Arbeitnehmer erhalten alle zwei Monate eine neue Karte, die zur Lagerung und Kontrolle oft neben der Stechuhr aufbewahrt wird. Einige klassische Modelle können auch Pausenzeiten vermerken, wenn entsprechend umgeschaltet.

Moderne Stempeluhren funktionieren automatisch und haben die traditionelle Stempelkarte aus Karton abgelöst. Die Zeiterfassung erfolgt bei diesen Geräten durch ein Kiosksystem, Tastendruck oder Chipkarten. Diese Uhren sind in der Lage, automatisch die gesamte Arbeitszeit eines Tages zu erfassen, anstatt nur einzelne Beginn- und Endzeiten zu vermerken. Einige Systeme können auch eigenständig die Arbeitszeiten summieren. Manche moderne Stechuhren sind zudem mit Zugangskontrollen verbunden, um Sicherheitszwecke zu erfüllen.

Stempeluhren erfassen nicht jede einzelne Minute der Arbeitszeit. Stattdessen wird bei den meisten Systemen ein bestimmtes Messintervall festgelegt, typischerweise zwischen 5, 10 oder 15 Minuten. Auch 6-Minuten-Intervalle (eine Zehntelstunde) sind üblich, je nach den spezifischen Anforderungen und Einstellungen des Systems.

Stechuhr in der Praxis

In der Praxis werden Arbeitszeiterfassungssysteme verwendet, um die Arbeitszeit der Beschäftigten zu kontrollieren. Diese Kontrolle dient nicht nur der korrekten Berechnung des zu zahlenden Gehalts oder Lohns, sondern ist auch aus rechtlichen Gründen erforderlich. Das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) legt maximale Tages- und Wochenarbeitszeiten fest, die strikt eingehalten werden müssen. Bei Verstößen haftet der Arbeitgeber. Die Nutzung von Arbeitszeiterfassungssystemen, wie Stechuhren, verhindert, dass der Arbeitgeber sich dieser Verantwortung entziehen kann.

Stechuhren erfüllen somit folgende Funktionen:

  1. Gewährleistung des Arbeitsschutzes
  2. Überwachung der Arbeitszeiten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
  3. Berechnung des stündlichen Entgelts entsprechend der erfassten Arbeitszeit
  4. Ermittlung von Überstunden