Arbeitsschutz und Arbeitsschutzgesetz

Definition: Was versteht man unter Arbeitsschutz?

Der Arbeitsschutz beinhaltet alle Maßnahmen und Ansätze, die darauf abzielen, die physische und psychische Gesundheit der Arbeitnehmer während ihrer beruflichen Tätigkeit umfassend und langfristig zu erhalten. 

Warum gibt es Arbeitsschutz in Unternehmen? 

Der Arbeitsschutz wurde eingeführt, um die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer in ihrem beruflichen Umfeld zu gewährleisten. Allerdings reicht seine Bedeutung weit über den Schutz der Arbeitnehmer hinaus, da er sich positiv auf die Arbeitsqualität, die Zufriedenheit der Kunden und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Unternehmens auswirkt.

Warum ist Arbeitsschutz in Unternehmen so wichtig?

Arbeitnehmer in verschiedenen Branchen sind unterschiedlichen Gefahren und Risiken ausgesetzt, die ihre physische und psychische Gesundheit beeinträchtigen können. Ohne angemessenen Arbeitsschutz in den Unternehmen würden Arbeitsunfälle und Gesundheitsprobleme bei den Beschäftigten häufiger auftreten. Dies hätte nicht nur schwerwiegende Konsequenzen für die Betroffenen, sondern auch für die Unternehmen. Diese müssten mit einem erhöhten Fachkräftemangel und Produktionsausfällen rechnen, was langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit und möglicherweise sogar ihre Existenz gefährden würde. 

In der heutigen sich ständig verändernden Arbeitswelt sind neue Technologien und insbesondere die Informations- und Kommunikationstechnologie weit verbreitet. Dies hat das Arbeitsumfeld in den letzten Jahrzehnten erheblich verändert. Zeitdruck ist in vielen Betrieben allgegenwärtig, und die Notwendigkeit des kontinuierlichen Lernens und der beruflichen Weiterentwicklung kann gesundheitliche Probleme verursachen. Daher muss der Arbeitsschutz den sich verändernden Anforderungen gerecht werden und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Diese Weiterentwicklung erfolgt in Zusammenarbeit zwischen dem Staat und den Unfallversicherungsträgern im dualen System.

Definition: Arbeitsschutz und das Arbeitsschutzgesetz

Das Arbeitsfeld des Arbeitsschutzes umfasst sämtliche Maßnahmen und Methoden, die darauf abzielen, die körperliche und geistige Gesundheit der Arbeitnehmer während ihrer beruflichen Tätigkeiten umfassend und langfristig zu schützen. 

Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), vollständig benannt als “Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit,” regelt sowohl den sozialen Arbeitsschutz als auch den technischen Arbeitsschutz. 

Das Arbeitsschutzgesetz

Der soziale Arbeitsschutz betont die Wichtigkeit des Wohlergehens der Arbeitnehmer und ist mit verschiedenen anderen Gesetzen verknüpft, darunter das Arbeitszeitgesetz (ArbZG), das Bundesurlaubsgesetz (BUrlG), das Jugendschutzgesetz (JuSchG), das Mutterschutzgesetz (MuSchG) und das Kündigungsschutzgesetz (KSchG). 

Der technische Arbeitsschutz konzentriert sich hauptsächlich auf die physische Sicherheit und das Leben der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz.

Dies beinhaltet Aspekte wie:

  •  Arbeitsmittel
  • Arbeitsstätten
  • Baustellen
  • physische Einwirkungen
  • Ergonomie

Das Hauptziel des Arbeitsschutzgesetzes besteht darin, Krankheiten und Arbeitsunfälle am Arbeitsplatz zu verhindern und die Gesundheit aller Arbeitnehmer, einschließlich der im öffentlichen Dienst tätigen, zu schützen. Dies schließt nicht nur physische Verletzungen, sondern auch Faktoren ein, die psychische Erkrankungen wie Burnout, Mobbing und Stress auslösen oder verschlimmern können. 

Das Arbeitsschutzgesetz regelt die Pflichten sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer, um diese Ziele zu erreichen. Arbeitgeber sind verpflichtet, geeignete Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer zu ergreifen. Dazu gehören die Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen, arbeitsmedizinische Vorsorge, Unterweisungen, das Bereitstellen von Erster Hilfe und die Zusammenarbeit mehrerer Arbeitgeber im Falle von Mitarbeitern verschiedener Arbeitgeber an einem Arbeitsplatz. Arbeitnehmer ihrerseits müssen ihre Pflichten nach den ihnen gegebenen Anweisungen wahrnehmen, die ordnungsgemäße Verwendung von Maschinen und Arbeitsstoffen sicherstellen und notwendige Schritte unternehmen, um Gefahren oder Sicherheitsprobleme zu melden. 

Die Einhaltung des Arbeitsschutzgesetzes wird von den Landesbehörden, den Gewerbeaufsichtsämtern und den Berufsgenossenschaften überwacht. Verstöße gegen das Gesetz können zu Bußgeldern für Arbeitgeber und Arbeitnehmer führen. 

Zusätzlich zu den allgemeinen Bestimmungen des Arbeitsschutzgesetzes werden spezifische Verordnungen erlassen, die sich auf bestimmte Tätigkeitsbereiche und Branchen beziehen. Diese ergänzen die allgemeinen Arbeitsschutzbestimmungen und umfassen Aspekte wie die Anzahl der Arbeitnehmer, die Dauer und Lage der Beschäftigung sowie arbeitsmedizinische Untersuchungen. Verordnungen wie die Arbeitsstättenverordnung, die Chemikalien-Klimaschutzverordnung und die Kinderarbeitsschutzverordnung sind Beispiele dafür. 

Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) ist eine Initiative, die von Bund, Bundesländern und den Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung ins Leben gerufen wurde, um die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Beschäftigten bei der Arbeit zu verbessern. Die GDA konzentriert sich auf die Verringerung von Arbeitsunfällen, psychischen Arbeitsbelastungen, Muskel-Skelett-Belastungen und Hauterkrankungen. Nationale Arbeitsschutzkonferenzen und -programme sind Teil dieser Strategie und dienen der Vorbeugung berufsbedingter Erkrankungen und Arbeitsunfällen.